Forschungsprojekte

Zur Zukunft der Banken

Ansprechpartner: M.Sc.Ulf Hübenbecker

Banken stehen in Zukunft vor großen Herausforderungen. Spätestens seit der Finanzkrise 2007/2008 sind deutliche Veränderungen in der Bankenbranche zu beobachten. Banken müssen sich mit einer verschärften Regulierung auseinandersetzen, stehen technologischen Neuerungen sowie neuen Wettbewerbern (FinTechs, BigTechs) gegenüber und sind schließlich mit einem anhaltend niedrigen Zinsniveau konfrontiert. Die Anpassung bzw. Transformation der Banken ist und bleibt daher auf nicht absehbare Zeit ein lebhafter Prozess.

Vor dem Hintergrund, dass der Ausgang dieses Prozesses offen ist, und weil bestimmte Narrative Einstellungen und Handlungen von Akteuren prägen können, wird in diesem Forschungsprojekt keine weitere Prognose darüber erstellt werden, wie die Zukunft der Banken aussieht. Vielmehr rückt das Denken über die Zukunft der Banken in den Fokus der Analyse. Der Blick wird auf verschiedene ökonomische Theorien hin ausgerichtet mit dem Ziel, die Implikationen, die in der ökonomischen Theorie verborgen liegen, für ein Denken über die Zukunft der Banken offenzulegen. 

Reduktion von Informationsasymmetrien durch die EU-Taxonomie

Ansprechpartner: M.Ed. Julian Berens

Damit Europa bis zum Jahr 2050 klimaneutral wird, hat die Europäische Kommission den Green Deal verabschiedet. Ein Bestandteil dieses Green Deal sind Regulierungen, durch die die Finanzwirtschaft grüner werden soll. Eine der Verordnungen ist die EU-Taxonomie (EU-Verordnung 2020/852), die schrittweise ab 2022 und 2023 anzuwenden ist. Die EU-Taxonomie verpflichtet Finanzmarktteilnehmer anhand bestimmter Kriterien quantitativ offenzulegen, wie nachhaltig sie sind. Informationsasymmetrien zwischen Emittenten und Investoren sollen so abgebaut und Investoren zu nachhaltigeren Investitionsentscheidungen bewegt werden. Inwiefern die Verordnung aber tatsächlich einen Beitrag zur Reduktion von Informationsasymmetrien zwischen kapitalmarktorientierten Unternehmen, Kapitalanlagegesellschaften, Finanzberatern und Investoren leistet, ist bislang kaum erforscht. Der Beantwortung dieser Frage soll sich mit verschiedenen methodischen Ansätzen angenähert werden.

Lobbying von Banken in Bezug auf Nachhaltigkeit

Ansprechpartner: M.Sc. Eric Heyden

Lobbyarbeit ist einer der wichtigsten Mechanismen, über den die Banken versuchen, ihre Interessen in Gesetzen und Rechnungslegungsvorschriften durchzusetzen. Dies wurde bis jetzt vor allem im Bereich der Bankenregulierung untersucht, aber nicht für die Regulierung im Kontext der Nachhaltigkeit. Vor diesem Hintergrund zielt das Forschungsprojekt darauf ab, die Lobbying-Motive und -Strategien der Banken im Hinblick auf Nachhaltigkeitsstandards beispielsweise zu Umweltschutz oder sozialer Verantwortung zu verstehen. Des Weiteren soll der Frage nachgegangen werden, inwiefern die Bemühungen der Finanzinstitute einen Einfluss auf die Formulierung von Nachhaltigkeitsstandards haben. Mit verschiedenen Methoden soll ein besseres Verständnis für die Rolle der Banken bei der Transformation zu mehr Nachhaltigkeit gewonnen werden.