Forschungsprojekt: Nutzerfreundliche Haushaltspläne

Kurzbeschreibung

Verantwortlich:

Dr. Johan de Kruijf (Radboud Universiteit; Nijmegen, Niederlande; johannes.kruijf (at) uni-rostock.de )

mit Unterstützung von Prof. Dr. Peter C. Lorson & Dr. Ellen Haustein (beide Universität Rostock)

 

Hintergrund: Die bisherige Forschung zur Verständlichkeit und Transparenz des Gemeindehaushalts:

  • Ein Literaturstrang befasst sich im Wesentlichen mit dem Problem der finanziellen Kenntnisse der Nutzer von Haushaltsdaten (sog. Finanzielle Bildung bzw. financial literacy): Das heißt: Verstehen die Nutzer die finanziellen Konzepte wie Abschreibung, Rücklagen, Ausgaben, Aufwendungen usw.?
  • Ein zweiter Literaturbereich betrifft das Thema Bürgerhaushalt. Hierbei handelt es sich in hochentwickelten Staaten meist um ein freiwilliges Instrument der basisdemokratischen Bürgerbeteiligung. Bezweckt wird zudem, die Kenntnisse von Bürgern in Haushaltsfragen zu verbessern. Gegenstand ist allerdings nicht der Gesamthaushalt, sondern nur ein Bruchteil davon.
  • In der verwaltungswissenschaftlichen Literatur zum Gemeindehaushalt geht es unter anderem um Fragen der Organisation der Leistungserstellung und die pflichtgemäß zu erstellenden Leistungen in der Untergliederung nach einzelnen Produkten. Dies schließt Untersuchungen zu Produktzielen, Auswirkungen auf für die Gesellschaft sowie die dazu passenden Kennzahlen mit ein.
  • An der Schnittstelle zwischen Haushaltslehre und Verwaltungswissenschaft werden weitere Fragen gestellt, wie: Verstehen die Entscheidungsträger den Zusammenhang zwischen Input (Einsatz finanzieller Mittel) und Output bzw. Outcome (der Auswirkung auf die Gesellschaft)? Wissen sie, wo sie die entsprechenden Haushaltsdaten finden können?

Ziel des Projekts:

  • Unterstützung der Mitglieder von Bürgerschaft/ Gemeinderat bei Haushaltsentscheidungen im Status Quo, d.h. de lege lata.
  • Identifizierung der Bereiche, in denen die bedeutsamsten Einflussmöglichkeiten bestehen durch Nutzung alternativer Variablen bzw. Filter.
  • Untersuchung, wie mittels relevanter Variablen ein nutzerfreundliches (ggf. interaktives) Haushaltsdokument konzipiert werden kann.

Forschungsmethode:

  • Vergleichende Fallstudie mit Kreis- oder Amtsfreien Städten in Mecklenburg-Vorpommern.
  • Qualitative Inhaltsanalyse der (interaktiven) Haushaltsdokumente.
  • Semi-strukturierte Interviews mit Mitgliedern von Verwaltung und Bürgerschaft/Gemeinderat und von Bürgergruppen.

Forschungsbeitrag:

  • Theoretische und praktische Beiträge zur Nutzerfreundlichkeit und Transparenz eines Haushalts vom Blickwinkel der Zielerreichung und politischer Steuerungsfähigkeit.