Nach fast anderthalbjähriger Vorbereitung startete am 15. Januar 2018 der erste europäische Ausbildungsabschnitt der für das Projekt BBVET ausgewählten Auszubildenden in den Bereichen Mechatronik und EdTech (Educational Technology).

An diesem Tag trafen die SchülerInnen der zwei internationalen BBVET-Klassen zum ersten Mal aufeinander und wurden von den schwedischen Gastgebern, der Yrkeshögskolan Syd in Hässleholm für die Mechatroniker und dem NetPort Science Park für die EdTecher, nicht nur herzlich begrüßt, sondern auch auf die nächsten zehn Wochen vorbereitet.

Während dieser Zeit werden die Projektteilnehmer in zwei nach Branchen geteilten Gruppen sowohl das schwedische Berufsbildungssystem näher kennenlernen als auch Einblicke in die branchen- und länderspezifische Berufspraxis erhalten können. Insgesamt wird so über einen Zeitraum von vier Wochen theoretisches Wissen vermittelt, bevor die Teilnehmer dieses vier Wochen lang in der Praxis anwenden dürfen. Je nach Branche absolvieren die Mechatronik-Auszubildenden in dieser Zeit ein Betriebspraktikum, während die BBVET-Teilnehmer im EdTech-Bereich reale und konstruierte Kundenanfragen bearbeiten werden. Im Anschluss an den Langzeitauslandsaufenthalt in Schweden folgen noch drei weitere 10-wöchige Stationen in den verschiedenen Partnerländern. Die einzelnen Lerneinheiten („Units of Learning“) während der Auslandsaufenthalte werden auf Grundlage von Learning Agreements über ECVET validiert. Nach Bestehen der jeweiligen länderspezifischen Abschlussprüfung wird den TeilnehmerInnen das „Transcript of Records" ausgehändigt, welches die internationale Anrechnung und Anerkennung gewährleistet.

Die ersten Tage des Aufenthaltes in Schweden wurden zum Kennenlernen und Team-Building genutzt, um die Zusammenarbeit der jungen Menschen aus vier verschiedenen Ländern innerhalb des Klassenverbandes zu stärken. So konnten die Auszubildenden des Mechatronik-Bereiches am Montag ihre neue Umgebung in Hässleholm kennenlernen, erhielten die nötigen Hinweise zur Schul- und Projektorganisation und verbrachten den Nachmittag beim gemeinsamen Boule spielen. Am Dienstag konnten die Mechatroniker die wichtigen Stationen ihres bisherigen Lebens sowie ihre Interessen und Eigenschaften grafisch aufarbeiten und sich so ihren Lehrern, Klassenkameraden und dem BBVET-Team näher vorstellen, bevor am Mittwoch mit dem regulären gemeinsamen Unterricht begonnen wurde. Die inhaltlichen Schwerpunkte der nächsten 10 Wochen liegen für die Teilnehmer in den Bereichen PLC-Systeme, CAD Konstruktion und elektrische Programmierung, welche den Grundstein für das internationale Jahr bilden, das sich aus vier nationalen Curricula speist.

Der Montag in der EdTech-Klasse startete mit einem rundum Einblick in das Projekt BBVET sowie das EdTech-Cluster in Schweden. Daraufhin schlossen sich auch für diese SchülerInnen die persönlichen Präsentationen über kreativ gestaltete Plakate an. Am Nachmittag folgte ein Rundgang durch den Netport Science Park, welcher in den kommenden Wochen als innovativer Klassenraum genutzt wird. Am ersten Abend lernten sich die internationalen SchülerInnen bei einem gemeinsamen Filmabend näher kennen. In den folgenden Tagen befassten sich die Lernenden intensiver mit ihrem einjährigen internationalen EdTech-Curriculum, identifizierten ihre persönlichen Stärken und sprachen über Unsicherheiten, um sich untereinander besser unterstützen zu können. Neben umfangreichen praktischen Informationen wurde die BBVET-Klasse direkt mit neuen Lehr-Lern-Formen vertraut gemacht, die stärker Wissenserwerb als Prozess innerhalb von Gruppen fokussiert und weniger die reine Wissensvermittlung über Frontalunterricht.

Auch, wenn das Bildungsprogramm nun bereits gestartet ist, gibt es nach wie vor die Möglichkeit, in den zweiten Länderblock einzusteigen, welcher ab dem 04.04.2018 beginnt. Die Mechatroniker gehen dann nach Litauen, die EdTecher nach Polen.

Mehr Informationen dazu unter:

www.bbvet.eu